Dyskolos – Der Menschenfeind
Kammerballett von Anna Vita
Musik: Peteris Vasks Uraufführung: 30. April 2011, Mainfranken Theater Würzburg Bühne: Stella Kasparek Kostüme: Kristopher Kempf Dauer: 60 min
Wer kennt sie nicht , die Menschen, die sich in ihrem Leben nicht zurechtfinden, allem und jedem nur Argwohn entgegenbringen und sich schließlich mürrisch von der Welt abwenden? Einen solchen Griesgram, Knemon mit Namen, stellt der Komödiendichter Menander in seinem späten 4. Jahrhundert v. Chr. geschriebenen Komödie auf die Bühne. Er liefert ihn aber nicht dem Spott der Zuschauer aus. Sie werden Zeugen einer gelungenen Heilung.. Als „Therapeut“ zieht der Gott Pan geschickt und liebevoll seine Fäden. Zunächst löst er die Menschen in der Umgebung des Knemon aus ihren festgefahrenen Rollen: Liebe keimt auf, wo sie unmöglich scheint, Standesdünkel bricht in sich zusammen, Bigotterie wird als Mittel zum Zweck ins Positive gewendet. So wird der Boden geebnet, damit schließlich die Bediensteten- Amme und Haussklaven- mit ihrem unverstellten Blick die Dinge pragmatisch angehen und die lebensfeindliche Erstarrung lösen. Jeder hat nun seinen Platz in der Gemeinschaft.
Menanders "Dyskolos-Der Menschenfeind" wurde in den Kammerspielen Würzburg zu einer solchen erfrischenden Labsaal.
Zur Musik von Peteris Vasks entwickelt Vita mit nur wenigen Mitteln eine spannende Atmosphäre.
Locker und unangestrengt wirken die Tanzszenen. Ein launiger Reigen, den Vita geschaffen hat.
Main-Echo, 05.mai 2011
Das Ensemble und Choreografin Vita haben die Aufgabe, in kürzester Zeit auf engstem Raum ein erdrückend handlungsintensives Ballett zu tanzen, gut gemeistert.
Mainpost, 02.Mai 2011
Als hätte schon der griechische Komödiendichter Menander vorhergesehen, dass sin Stück sich für ein Handlungsballett geradezu aufdrängt.
Fränkische Nachrichten, 03.Mai 2011
Das Ballettstück ist der gelungene Abschluss eines Antikenprogramms am Würzburger Theater, dessen Sinnzusammenhänge sich wohltuend von der Beliebigkeit flach wurzelnder, vorrangig auf Auslastung getrimmter Spielpläne mancher finanziell bedeutend besser ausgestatteten Theater abheben.
Südwest Presse, 03.Mai 2011