2010

Die Sieben Todsünden

Kammerballett von Anna Vita

Musik: Alfred Schnittke
Uraufführung: 19.November 2010, Mainfranken Theater Würzburg
Bühne: Stella Kesparek
Kostüme: Kristopher Kempf
Masken: Jaroslav Drazil-Knoll
Dauer: 56 min

Es ist ein bisschen Faust in diesen Todsünden, nur ist es hier nicht Mephisto, der Böses will, doch Gutes schafft, sondern der Idealist, der Gutes will und Böses schafft. Mephisto ist der Versucher aber auch Verkörperung der Weisheit. Er weiß um die unfehlbare Fehlbarkeit des Menschen. Deswegen muss er die Wette mit dem Idealisten nicht im Kampf gewinnen, sondern kann seelenruhig zuschauen, wie sich Idol und Idealist in ihrer menschlichen Natur verstricken.

Völlerei, Neid, Habgier, Hochmut, Zorn, Wollust und Ignoranz. Diesen Versuchungen muss das Idol widerstehen. Jedes Mal scheint er es zu schaffen, doch immer wieder ist der Idealist derjenige, der quasi mit dem Hintern niederreißt, was er mit den Händen aufgebaut hat.


"Die Sieben Todsünden" übersetzt die Würzburger Ballettdirektorin mit kraftvollen, teilweise atemberaubenden Bildern und Musik von Alfred Schnittke in reine Körpersprache.

Südwestpresse - 22. November 2010

...doch bei der Premiere der "Sieben Todsünden" holt jeder aus seiner Rolle das Maximum heraus. Schritte und Bewegungen-Vitas Einfallsreichtum sei gelobt!- sitzen, ebenso wie die Präsenz der Darstellung.

...wo seit der Spielzeit 2001/05 mit Anna Vita als Ballettchefin eine Frau ihr Handwerk, mittels Tanz zu erzählen, beherrscht.

...trägt auch Vitas lebhafte Tanzsprache bei, die auf experimentelle Abstraktion verzichtet und auf kleinster Fläche auch szenisch eine originelle Dichte entfaltet.

Die Deutsche Bühne - Januar 2011


Die Ballettchefin des Mainfranken Theaters interpretiert nicht mit erhobenen Zeigefinger die Welt, schwingt nicht verbissen die moralische Keule. Sie betrachtet die menschlichen Schwächen mit hintergründigem Homor.

Mainpost - 22. November 2010


Anna Vita hat zu Musikstücken von Alfred Schnittke, die bestens zu den unterschiedlichen Stimmungslagen passen, ein spannungsgeladenes, symbolträchtiges Tanzspiel geschaffen. Sie hat bei ihrer Choreografie mit einprägsamen bildlichen Mitteln und Bewegungen gearbeitet.

Bayrische Staatszeitung - 26. November 2010


Das bleischwere Thema des "Sündigens" bekommt durch Anna Vitas Inszenierung eine Leichtigkeit verliehen, die es dem Zuschauer ermöglicht, es mit Humor als etwas typisch menschliches anzunehmen und dabei dennoch zugleich kritisch zu betrachten.

Main Echo - 22. November 2010


Entgegen dem heutigen Trend vieler medien, mit fragwürdigen und vor allem kurzlebigen Vorbildern auf der Überholspur zu fahren, setzt sich die neuste Uraufführung des Mainfranken Theaters Würzburg in den Kammerspielen gekonnt und mit viel Witz und Charme mit dem uralten Menschheitstraum auseinander.

Odenwald-Tauber-Ticker - 22 .November 2010


Die Stringenz der Bilder, die synchronen Abläufe, die originellen Formationen und die körperliche Spannkraft der vorzüglichen Tänzerinnen und Tänzer bescherten einen begeisternden, kurzweiligen Abend.

Leporello - Dezember 2010